Bockshornklee

Nutze den vielseitigen Bockshornklee als Gewürz, Haarwuchsmittel und als vielseitiges Heilmittel bei Problemen wie Husten, Haarausfall und vielem mehr.

Bockshornklee ist unglaublich vielseitig anwendbar. Er dient unter anderem als Nahrungsmittel, Gewürz, Heilmittel bei vielen Erkrankungen und auch als Futterpflanze.

In der Ernährung

Bockshornklee kann wie in Nordafrika, im Nahen Osten sowie in Spanien üblich, frisch gegessen oder gekocht werden. Die Samen können wie keimende Sprossen verwendet und Salaten hinzugegeben werden. Auch Brot und Käse verleiht er einen aromatischen Geschmack.

In Indien sind die Samen Bestandteil von Currymischungen. Die türkische Küche verwendet Bockshornklee unter anderem für Gewürzpasten, mit dem Trockenfleisch ummantelt wird.

Der Geschmack erinnert an Sellerie oder Liebstöckel. Wenn du Bockshornklee als Gewürz verwenden möchtest, verwende ihn sparsam, da er stark würzig ist.

Du kannst die Samen in Kräuterläden, Apotheken, Drogerien, Bioläden und Reformhäusern erhalten, oder online als ganze Samen oder gemahlen bestellen.

Heilende Anwendungen

Bockshornklee kann bei vielen Erkrankungen die Heilung unterstützen. Er wirkt antibakteriell und desinfizierend, weshalb er bei Entzündungen der Haut, der Blase, im Hals, als auch im Rachen- und Mundbereich sowie bei Geschwüren Linderung verschaffen kann. Auch bei Diabetes kann seine blutzuckersenkende Wirkung helfen.

Bereits in der Antike war Bockshornklee als Mittel gegen Haarausfall geschätzt und wird bis heute als natürliches Haarwuchsmittel eingesetzt.

Tee

Ein Tee aus den Samen des Bockshornklees hilft bei vielerlei Beschwerden. Er wirkt stärkend bei allgemeiner Schwäche, als auch appetitanregend und leicht abführend. Bei Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Husten wirkt er schleimlösend. Zudem stärkt er das Immunsystem und kann Fieber senken. Seine antibakterielle Wirkung kann Mundgeruch verringern.

Vielen ist Bockshornklee auch als Bestandteil in Stilltee-Mischungen bekannt. Seine milchbildende Wirkung ist auf die in der Pflanze enthaltenen Steroidsaponine zurückzuführen. Dabei handelt es sich um ein Phytohormon, welches unseren Hormonen sehr ähnlich ist.

Der Tee wirkt Haarausfall entgegen und regt zu neuem Wachstum an.

Für eine Tasse des Aufgusses benötigst du:

  • 2 TL Bockshornkleesamen
  • 250 ml Wasser

So wird er zubereitet:

  1. Die Samen grob mörsern.
  2. Mit kaltem Wasser übergießen und nach drei Stunden zum Kochen bringen.
  3. Abseihen.

Du kannst den Tee nach Belieben mit etwas Honig süßen.

Umschlag mit Bockshornklee

Bei entzündlichen Hauterkrankungen, wie Furunkeln aber auch bei Rheuma oder Arthritis kann ein Umschlag mit Bockhornklee Linderung verschaffen. Auch bei Entzündungen der Atemwege wie Husten oder Bronchitis hilft ein auf die Brust aufgelegter Umschlag, den Schleim zu lösen.

Bereite zuerst einen Tee mit den Samen zu und lasse ihn kurz etwas abkühlen. Anschließend ein Baumwolltuch in den Sud legen, auswringen und auflegen.

Bockshornklee bei Diabetes

Die blutzuckersenkende Wirkung des Klees bei Diabetes mellitus konnte bereits in vielen Studien nachgewiesen werden. Eine mögliche Anwendungsform ist ein Bockshornklee-Trunk.

Dafür 500 mg Bockshornkleesamen-Pulver mit 150 ml Wasser übergießen und etwa zwei Stunden lang quellen lassen. Vor dem Trinken abseihen. Pro Tag sollten nicht mehr als fünf Tassen getrunken werden.

Haarpflege mit Bockshornklee

Die Wirkung von Bockshornklee bei Haarausfall ist bereits seit der Antike bekannt und konnte auch schon in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. Die genaue Ursache der Wirkung ist bisher jedoch unbekannt. Vermutungen zufolge ist die haarwuchsfördernde Wirkung auf die im Bockshornklee enthaltenen Wirkstoffe Vitamin B3 und Diosgenin zurückzuführen, welche Haarausfall auslösende Hormone blockieren.
Besonders Frauen in den Wechseljahren sind aufgrund der Hormonumstellung von Haarausfall betroffen und können durch innerliche Anwendung in Form des Tees oder äußerlich von einer Packung gegen gegen Haarausfall profitieren.

Bockshornklee-Packung gegen Haarausfall

Für die Haarpackung benötigst du:

  • 2 EL frische Bockshornkleeblätter oder -samen
  • Wasser oder Kokosöl

So geht’s:

  1. Die Blätter fein schneiden, bzw. die Samen mörsern.
  2. Mit etwas Wasser oder erwärmten Kokosöl zu einer Paste verrühren.
  3. Zwei Stunden quellen lassen, in die Kopfhaut einmassieren und eine halbe Stunde einwirken lassen.
  4. Mit Wasser (ohne Shampoo) ausspülen.

Die Packung kann täglich, auch zwei Mal angewandt werden. Die Haarwurzel wird gestärkt und das Haar wird deutlich dichter. Selbst kahle Stellen sollen so wieder an Haarwuchs gewinnen.

Die Wirkung des Bockshornklees kann auch durch die innerliche Aufnahme erfolgen. Dafür gibt es Kapseln im Handel oder online erhältlich. Alternativ kannst du sie wie folgt beschrieben pur essen.

Dafür brauchst du:

  • 2 g Bockshornkleesamen
  • Wasser
  • Mörser

So wendest du sie an:

  1. Die Samen mit einem Mörser fein mahlen.
  2. Mit etwas Wasser vermischen.

Am besten morgens und abends vor dem Essen einmal einnehmen, da sie appetitanregend wirken.

Haarspülung gegen Spliss und Schuppen

Eine Spülung mit Bockshornklee verleiht dem Haar ein weiches, glattes und glänzendes Aussehen und wirkt gleichzeitig Spliss und Schuppen entgegen. Für die Spülung gehst du vor wie bei der Herstellung des Tees und gießt ihn lauwarm über die Haare. Anschließend kurz ausspülen.

Bockshornklee als Futtermittel

Aufgrund seines hohen Proteingehalts und seiner vielen Nährstoffe wird Bockshornklee auch als Futtermittel für Vieh sowie für Nutztiere eingesetzt.
Er wird auch eingesetzt, um kranken Tieren, die an Appetitlosigkeit leiden, zu neuem Appetit zu verhelfen.
So wie der Umschlag bei Menschen äußerlich Wunden heilen kann, hilft er ebenfalls bei Wunden und Geschwüren bei Haustieren. Nur Katzen sollten nicht in Berührung mit Bockshornklee kommen, da sie empfindlich darauf reagieren.

Auch auf Tiere haben die Samen eine milchbildende Wirkung und können gezielt dafür eingesetzt werden.

Wirkung des Bockshornklees auf den Hormonhaushalt

Bockshornklee hat eine starke Wirkung auf den Hormonhaushalt. Er steigert die Bildung von Testosteron, weshalb er sich positiv auf die die Potenz beim Mann sowie bei allgemeinen Fruchtbarkeitsstörungen bei Mann und Frau auswirken kann. Aufgrund der gesteigertenTestosteronbildung wird der Klee gern von Sportlern und Bodybuildern verwendet, um den Aufbau von Muskelmasse zu fördern und die Fettverbrennung anzukurbeln.

Der Bockshornklee enthält aber auch dem Östrogen ähnliche Verbindungen, die das Wachstum der Brustzellen ankurbeln und bei Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen während der Menopause regulierend wirken.

Erkennung und Sammeltipps

Nutze den vielseitigen Bockshornklee als Gewürz, Haarwuchsmittel und als vielseitiges Heilmittel bei Problemen wie Husten, Haarausfall und vielem mehr.

In Süddeutschland und dem Alpenraum ist Bockshornklee vereinzelt in freier Natur zu finden. Er wird zwischen 30-80 Zentimeter groß und bevorzugt lehmige, salzige Böden mit einem sonnigen Standort.

  • Er hat drei gleich große, verkehrt-eiförmige Blätter.
  • Die am Blattrand gesägten Blätter werden 1,5 bis 4 cm lang und 0,4 bis 1,5 cm breit.
  • Die Nebenblätter sind mit Blattstiel an der Basis verwachsen.
  • Die Blüten sind kurz gestielt.
  • Die Blüten sitzen einzeln oder in Paaren und duften stark nach frischem Heu.
  • Die Blütenfarbe ist weiß, leicht cremefarben.
  • Die Blütezeit ist von April bis Juli.
  • Es entwickeln sich etwa 10 cm große Hülsenfrüchte, die jeweils etwa 10 bis 20 Samen enthalten.
  • Er bildet eine lange Pfahlwurzel mit faserigen Seitenwurzeln und Knötchen aus.

Anbautipps

Bockshornklee bevorzugt lehmige, salzige und trockene Böden mit viel Sonnenlicht, ist aber ansonsten anspruchslos. Zwischen April und Juni kann die Aussaat direkt im Freiland erfolgen. Die Samen sollten etwa einen Zentimeter in die Erde gebracht werden, da sie im Dunkeln keimen. Anschließend feucht halten.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Der ursprünglich aus Asien kommende Bockshornklee verdankt seinen Namen den hornförmigen Samen. Schon in der Antike war seine Heilwirkung geschätzt und er verbreitete sich schnell von Indien über große Teile des Mittelmeerraums. Später wurde er in Klostergärten angebaut und verwilderte vielerorts wieder. Hildegard von Bingen schätzte seine Wirkung besonders bei Hauterkrankungen, aber auch bei Blasenentzündungen, Husten, Haarausfall und sogar Diabetes kann der Bockshornklee gute Dienste leisten.
Lateinischer Name
Trigonella foenum-graecum
Andere Namen
Kuhhornklee, Ziegenhorn, Hirschwundkraut, Rehkörner, feine Grete, Filigrazie, Schöne Margreth, Siebenzeit, Siebengezeugsamen, Stundenkraut, Methika, Methi, Philosophenklee. Fenugreek, Griechisch Heu, Vogelfuß
Familie
Schmetterlingsblütler
Erntemonate
Jul - Aug
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Samen
Blattform
verkehrt eiförmig
Blütenfarbe
weiß
Fundorte
lehmige Böden
Verwechslungsgefahr
Andere Kleearten, die essbar sind
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Bitterstoffe, Cholin, Coenzym B12, Cumarin, Eisen, Flavonoide, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Saponine, Schleimstoffe, Vitamin A, Vitamin B3, Vitamin B6, Vitamin C, Vitamin D
Eigenschaften
appetitanregend, blutbildend, blutdrucksenkend, blutreinigend, entzündungs­­hemmend, haarwuchsfördernd, kräftigend, milchbildungsfördernd, potenzsteigernd, schleimlösend
Hilft bei
Arthritis, Blasenentzündung, Bluthochdruck, Bronchitis, Diabetes, Fieber, Fur, Geschwüre, Gicht, Haarausfall, Halsschmerzen, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Hühneraugen, Husten, Krampfadern, Leberschäden, Magen-Darmbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Muskelschmerzen, Rekonvaleszenz, Rheuma, Schuppen, Schwäche, Verdauungsprobleme

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3 Kommentare

  1. delaflota

    Hallo,
    Da hätte ich eine Frage. Ich habe die Samen gekauft und weil sie so zu hart wären, hab ich sie in der Mühle gemahlen. Ist das so ok?
    Dann kann ich ja das Pulver in den Salat geben…
    Danke

  2. Edel Traud

    Ich liebe ihn!
    Aber dass sämtliche Körperausdünstungen/-flüssigkeiten einschließlich Pipi nach dem Genuss von Bockhornklee tagelang nach Maggikraut – also Liebstöckel – “duften”, diese Warnung wird nirgendwo ausgegeben!
    Ich hatte auch keine Ahnung und war ganz verzweifelt ob des penetranten, von mir verströmten “Duftes”!
    Und da hilft auch Duschen und so nicht: Alles was irgendwo rauskommt riecht nach Suppe!
    Und das liegt am SOTOLON, welches als Aromastoff im Bockshornklee und eben auch im Liebstöckel enthalten ist und welches sich, wenn wir es verinnerlicht haben dann den Weg über alle Körperöffnungen nach draußen sucht.

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