Afrikanische Teufelskralle

Die Afrikanische Teufelskralle ist eine starke Heilpflanze gegen Gelenkschmerzen, Arthrose und Rheuma. Wie du sie einsetzen kannst, erfährst du hier.

Alle Pflanzenteile der Afrikanischen Teufelskralle enthalten einen hohen Gehalt an Bitterstoffen, die sie vor Fressfeinden schützt. Diesen Bitterstoffen verdankt die Pflanze ihre appetit- und verdauungsanregende Wirkung. Allerdings ist nur die Wurzel medizinisch von Interesse.

In der Ernährung

Die bittere Note der Teufelskralle macht sie zu einem ungewöhnlichen Würzkraut in der Küche. Dafür werden getrocknete und zerkleinerte Blätter und Wurzeln verwendet. Für eine schnelle und einfache Dosierung lassen sich die getrockneten Pflanzenteile in einer Gewürzmühle aufbewahren. Der würzige Geschmack passt unter anderem zu Salaten, Kräuterbutter, Kräutersalz und Würzessig.

Heilende Anwendungen

Hierzulande ist die Afrikanische Teufelskralle insbesondere für ihre schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Traditionell wird sie als Heilmittel gegen Verdauungsprobleme, Fieber und Schmerzen eingesetzt.

Durch den hohen Gehalt an Bitterstoffen lindert die Pflanze Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit, regt den Gallenfluss an und fördert die Magensaftproduktion. Der höchste Gehalt an Bitterstoffen und anderen heilkräftigen Inhaltsstoffen der Teufelskralle befindet sich in den Wurzeln.

Die Wurzel der Afrikanischen Teufelskralle wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend und wird bei Gelenkschmerzen, Arthrose, Rheuma, Muskelschmerzen, chronischen Rückenschmerzen und Stoffwechselstörungen eingesetzt.

Als Arzneidroge wird ausschließlich die Wurzel fein zerkleinert, getrocknet und lässt sich so lange aufbewahren.

Die getrocknete Droge lässt sich zu Pulver vermahlen und wird auch in Form von Teufelskralle-Kapseln oder Teufelskralle-Tabletten verkauft. Das Pulver kannst du in Apotheken, Teegeschäften oder online kaufen.

Bei akuten Beschwerden kann die zerkleinerte Wurzel einfach in den Speiseplan integriert werden, der bittere Geschmack ist für manche Menschen allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Mit den folgenden Rezepten lässt sich Wirkung der Teufelskralle ebenfalls leicht nutzen.

Teufelskrallentee

Ein Teeauszug mit Afrikanischer Teufelskralle wirkt gegen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit sowie gegen leichte Gliederschmerzen. Auch bei Rheuma, Arthrose und Gelenkschmerzen kann der Tee unterstützend eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern.

So wird der Teufelskrallentee zubereitet:

  1. Einen Teelöffel zerkleinerte Teufelskrallenwurzel mit 500 Millilitern Wasser in einem Topf aufkochen.
  2. Den Topf abdecken und mindestens acht Stunden oder über Nacht ziehen lassen.
  3. Den Teeauszug abseihen, nach Geschmack leicht erwärmen, süßen und über den Tag verteilt trinken.

Wegen des intensiven Eigengeschmacks empfiehlt es sich die Teufelskralle mit anderen Kräutern, die ähnlich wirken, wie Pfefferminze oder Kamille, zu kombinieren.

Tinktur

Teufelskrallen-Tinktur wird bei Arthrose und Rheuma unterstützend eingesetzt um Entzündungen und Schmerzen zu lindern. Auch bei Gelenkschmerzen und Stoffwechselstörungen findet die Tinktur Anwendung. Eine heilkräftige Tinktur lässt sich leicht selber machen, du brauchst dafür nur wenige Zutaten und etwas Geduld.

Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen werden zweimal täglich 10 bis 15 Tropfen der Tinktur, mit Wasser oder Tee verdünnt, eingenommen.

Äußerlich wird die Teufelskrallen-Tinktur bei Ekzemen, Schuppenflechte und kleinen, entzündeten Wunden angewendet. Dafür werden ein paar Tropfen mit wenig Wasser oder Hydrolat vermischt, auf ein Kosmetiktuch gegeben und auf die betroffene Hautpartie gelegt.

Ölauszug gegen Schmerzen

Mit der Afrikanischen Teufelskralle lässt sich auch leicht ein heilender Ölauszug selber machen. Alles was du dafür brauchst ist Teufelskralle und ein zu deinem Hauttyp passendes Pflanzenöl. Das Teufelskrallenöl wird zur Linderung von Gelenk- Muskel- und Arthroseschmerzen eingesetzt. Reibe dafür die betroffenen Stellen mehrmals täglich mit dem Öl ein.

Tipp: Den Ölauszug kannst du weiterverarbeiten, um eine praktische Heilsalbe herzustellen.

Erkennung und Sammeltipps

Die Afrikanische Teufelskralle ist eine krautige Pflanze mit bis zu zwei Meter langen Ausläufern und einer Wuchshöhe von etwa 15 Zentimetern. An ihren typischen Merkmalen ist sie leicht zu identifizieren:

  • Die dunkelgrünen Blätter sind gegenständig am Stiel angeordnet.
  • Sie sind fiederlappig, gewellt und mit feinen Drüsenhaaren bedeckt.
  • Die rosafarbenen, glockenförmigen Blüten haben einen Durchmesser von etwa fünf Zentimetern.
  • Die Blütezeit ist von Dezember bis Februar.
  • Die braunen Früchte haben eine Größe von 10 bis 15 Zentimeter.
  • Sie besitzen lange Auswüchse mit kleinen Haken.
  • Die knollenähnliche Hauptwurzel bildet Seitentriebe mit verzweigten Speicherwurzeln.

Die Afrikanische Teufelskralle braucht Jahre, bis die Wurzeln groß genug und reicht an heilsamen Inhaltsstoffen sind, um geerntet zu werden. Nach der Ernte braucht die Pflanze drei bis vier Jahre Schonzeit, um neue Speicherwurzeln zu bilden.

Anbautipps

Damit sich die tropische Teufelskralle hier heimisch fühlt, braucht sie einen warmen, sonnigen Standort mit Temperaturen von 23 bis 30 °C. Nachts darf die Temperatur auch geringer ausfallen. Mit sandhaltiger, mineralischer Erde fühlt sie sich besonders wohl. Wasser braucht das Sesamgewächs nur wenig, einmal pro Woche gießen ist ausreichend.

Mit etwas Glück ist im Gartenfachmarkt eine Pflanze erhältlich, deutlich besser zu bekommen sind Samen. Diese werden im Frühjahr in einem Blumentopf auf die Erde gelegt und müssen ständig feucht gehalten werden. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 23 und 25 °C und sollte über die gesamte Keimzeit durchgehend gehalten werden. Nach acht bis zehn Wochen guter Pflege sind kleine Pflänzchen zu sehen.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Afrikanische Teufelskralle ist eine starke Heilpflanze, die in den Savannen Südafrikas beheimatet ist. Ihren Namen verdankt sie den kleinen Widerhaken, die sich an ihren Früchten befinden. Dank ihnen bleiben die reifen Früchte im Fell vorbeilaufender Tiere hängen und sorgen so für die Verbreitung der Samen. Die afrikanische Teufelskralle gehört zu den Sesam-Gewächsen und ist nicht mit den in Europa verbreiteten Teufelskralle-Arten verwandt. In der afrikanischen Volksmedizin spielt die Teufelskralle schon lange eine große Rolle und wird unter anderem gegen Verdauungsbeschwerden und Schmerzen eingesetzt. Seit etwa 100 Jahren ist sie auch in Europa als Heilpflanze bekannt und wird in großen Mengen importiert.
Lateinischer Name
Harpagophytum procumbens
Andere Namen
Teufelskralle, Trampelklette
Familie
Sesamgewächse (Pedaliaceae)
Erntemonate
Mrz - Apr
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Wurzeln
Blattform
eiförmig
Blütenfarbe
rosa
Fundorte
In den Savannen im südlichen Teil von Afrika auf lehmigen und sandigen Böden
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Nicht einnehmen bei Geschwüren im Magen-Darm-Trakt, in der Schwangerschaft und Stillzeit. Bei Gallensteinleiden ist ärztliche Rücksprache angeraten. Möglich ist eine erhöhte Blutungsneigung bei längerer oder hochdosierter Anwendung der Teufelskralle.
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Flavonoide, Glykoside, Triterpene, ungesättigte Fettsäuren
Eigenschaften
abschwellend, cholesterinsenkend, durchblutungsfördernd, entzündungs­­hemmend, gallenflussfördernd, magensaftanregend, schmerzlindernd, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd
Hilft bei
Appetitlosigkeit, Arthrose, Blähungen, Fieber, Gelenkentzündungen, Leberschäden, Muskelschmerzen, Rheuma, Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen, Verdauungsbeschwerden

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