Schmackhafte Zubereitungen für Ahornkeimlinge

Keimlinge aus der Natur sind reich an Vitalstoffen. Die Sprossen des Ahorns sind zahlreich und können schon im Februar verzehrt werden. Hier zwei Anregungen!

Der Schnee ist fort, die trüben Tage auch und die Natur wacht so langsam auf. Während die ersten Haselnüsse, Schlüsselblumen und Huflattiche schon blühen, sind vielerorts Ahornpropeller zu finden, in Beeten, auf Wiesen, unter Bäumen und unter Laubhaufen. Der Ahorn ist ein wahrer Meister der Fortpflanzung. Seine Propeller fliegen nicht nur weit, sondern auch in einer Zahl, die immens ist. Genauso steht es um die Keimfähigkeit der im Propeller enthaltenen Samen. Mit etwas Feuchtigkeit und geringer Nähe zur Erde findet die Wurzel des Keimlings ihren Weg.

Aber anstatt sie einfach zu entsorgen, lohnt sich die Mühe sie aufzusammeln und in der Küche zu nutzen. Sie enthalten ebenso wie die frischen, kleinen, essbaren Ahornblätter Gerbstoffe, Flavonoide, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen und Eiweiß.

Was beim Sammeln von Keimlingen zu beachten ist und wie du sie zubereitest, erfährst du in diesem Beitrag.

1. Sammeltermin und Auswahl

Mit steigenden Temperaturen und vermehrten Regenfällen herrscht im Frühjahr das beste Klima zum Austreiben für die die Ahornsamen. Sie haben Saison von Mitte Februar bis Anfang April.

Keimlinge aus der Natur sind reich an Vitalstoffen. Die Sprossen des Ahorns sind zahlreich und können schon im Februar verzehrt werden. Hier zwei Anregungen!

Abhängig von Größe und Art des Baums schmecken sie unterschiedlich. Ich war nicht wählerisch, denn sie lagen gerade vor meiner Haustür und mussten sowieso aufgehoben werden. Hast du allerdings die Wahl zwischen einem jungen, kleinen oder einem alten und großen Baum, dann bevorzuge das Umfeld jüngerer Bäume, da sie weniger Bitterstoffe produzieren.

2. Vorbereitung von Keimlingen

Für Speisen werden die keimenden Samen verwendet, die du wie folgt vorbereitest:

  1. Sprießende Keimlinge in eine mit Wasser gefüllte Schüssel geben. Dort löst sich der erste grobe anhaftende Dreck und erleichtert das weitere Arbeiten.
  2. Die Samen nehmen noch etwas Wasser auf während die ersten Keimlinge vorsichtig aus der Samenhülle gelöst werden. Dazu die Samenseite mit den Fingernägeln auseinanderziehen, den Keimling herausnehmen und in einer zweiten mit Wasser gefüllten Schüssel sammeln.
  3. Feucht und prall lassen sich die bitteren, braunen Samenhüllen vom Keimling durch Drücken am besten entfernen. Nur in ganz seltenen Fällen muss die braune Hülle am Rand noch geöffnet werden, um sie dann vorsichtig, ohne die Wurzel abzubrechen, herunterzuziehen.
  4. Die freigelegten Ahornsprossen in einem Sieb unter fließendem Wasser noch einmal gründlich durchspülen.

Keimlinge aus der Natur sind reich an Vitalstoffen. Die Sprossen des Ahorns sind zahlreich und können schon im Februar verzehrt werden. Hier zwei Anregungen!

3. Verarbeitung der Ahornkeimlinge

Die rohen Keimlinge sind mitunter etwas bitter, enthalten aber in dieser frischen Form die meisten Nährstoffe. Eine süße Salatsoße oder geriebene Äpfel nehmen etwas von dieser Bitterkeit, jedoch nicht alles. Ansonsten kannst du den Geschmack der Keimlinge mildern, indem du sie etwas in Salzwasser ziehen lässt, kurz abkochst oder durch in etwas Öl oder Butter anröstest.

Feldsalat mit Ahorn-Keimlingen

Für einen gesunden Salat mit Ahornsprossen eignet sich der dunkelgrüne Feldsalat hervorragend, denn er bietet zu den hellgrünen Sämlingen einen tollen Kontrast und macht Appetit.

Für 4 Personen benötigst du:

  • 100 g Feldsalat
  • 30-50 g Spitz-Ahorn-Keimlinge mit Wurzeln
  • 50 g geriebenen Apfel oder 4 Radieschen
  • 2 EL kaltgepresstes Walnussöl oder Kürbiskernöl
  • 1 EL Apfelessig
  • etwas Zucker oder Honig
  • feines Meersalz
  • Pfeffer

Keimlinge aus der Natur sind reich an Vitalstoffen. Die Sprossen des Ahorns sind zahlreich und können schon im Februar verzehrt werden. Hier zwei Anregungen!

Und so wird der Ahornsprossensalat gemacht:

  1. Öl, Essig, Zucker, Salz und Pfeffer gut miteinander verrühren, so dass eine dickflüssige Soße entsteht
  2. Den Salat mit den restlichen Zutaten anrichten und das Dressing über dem Salat verteilen
    Fertig ist der Ahornsprossensalat

Ahornkeimlinge im Reis

Ahornsprossen passen als proteinhaltige Zugabe auch in Reisgerichte. Für eine pikante Reisbeilage sind folgende Zutaten notwendig:

  • Gekochter Reis für 2 Personen
  • 20-30 g Ahornsprossen
  • 1 kleine fein gehackte Zwiebel
  • ½ Knobauchzehe
  • 1 Handvoll Sonnenblumenkerne
  • Olivenöl
  • Chiliflocken
  • feines Meersalz
  • Pfeffer
  • optional 50 ml Sahne oder Milch
  • optional geriebener Parmesan

Keimlinge aus der Natur sind reich an Vitalstoffen. Die Sprossen des Ahorns sind zahlreich und können schon im Februar verzehrt werden. Hier zwei Anregungen!

Zubereitung des Ahornsprossen-Risottos:

  1. Die fein gehackte Zwiebel in einer Pfanne mit etwas Öl bei mittlerer Hitze so lange dünsten, bis die Zwiebelstücke glasig sind
  2. Sonnenblumenkerne, Ahornsprossen und kleingeschnittenen Knoblauch hinzugeben
  3. Nach einer Minuten den fertigen Reis unterrühren und mit einer Prise Chiliflocken, Salz und Pfeffer abschmecken
  4. Nach Gusto Sahne beziehungsweise Milch hinzufügen und nochmal kurz erwärmen
  5. Den bunten Reis auf Tellern anrichten und gegebenenfalls mit etwas geriebenem Parmesan bestreuen

Mit diesen Rezepten bist du nun gut gerüstet, um die reichlichen Keimlinge des Ahorns in deine Speisen zu integrieren.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!

Eine Warnung zum Schluss: Achtung vor zu großen Mengen, denn der Ahorn enthält Saponine, die in erhöhten Mengen giftig sind. Die hier angegebene Menge von 15 g pro Person und Tag ist allerdings unbedenklich.

Für dieses Rezept sind vorzugsweise die Keimlinge des Spitzahorns verwendbar. Zu beachten ist, dass die Keimlinge de Bergahorns für Pferde gefährlich sind und zu ernsthaften Vergiftungen führen können. Die Arten lassen sich unter anderem an ihren Blättern unterscheiden:

Keimlinge aus der Natur sind reich an Vitalstoffen. Die Sprossen des Ahorns sind zahlreich und können schon im Februar verzehrt werden. Hier zwei Anregungen!

  1. Reihe: Spitzahorn, ein sehr glattes und dünnes Blatt mit flachen Spitzen, Rückseite glänzend.
  2. Reihe: Bergahorn, rauhes, dickeres und fein verzahntes Blatt, Rückseite matt
  3. Reihe: Feldahorn, glattes und kleineres Blatt mit runden Zacken, Rückseite eher glänzend.

Mehr Ideen für Wildpflanzensalate findest du hier oder in unserem Buchtipp:

Hast du noch andere Rezepte für Ahornkeimlinge, die du empfehlen kannst? Oder sammelst du vielleicht andere Keimlinge? Dann hinterlasse uns doch einen Kommentar!

 

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6 Kommentare

  1. Birgit Merfeld

    An Bergahorn-Keimligen sind nicht nur viele Pferde bisher gestorben, das darin enthaltene Hypoglycin kann auch für Menschen tödlich sein !!! Dehalb auf keinen Fall BERG-Ahorn Keimlinge verwenden!!!

    • Hallo woran erkennt man den Unterschied? Hab mal bisschen gegoogelt, bin aber auch nicht schlauer geworden

  2. Ich habe Ahornkeimlinge massig im Garten, sie sind aber schon so weit das die ersten Keimblätter voll ausgebildet sind. kann ich diese auch verwerten? Sie werden jährlich rausgerissen und entsorgt.

  3. Heidi Putschoegl

    vielen dank für diese tollen ideen und die profunde information. bei meinem nächsten spaziergang werde ich nach ahornsamen ausschau halten und eines ihrer rezepte probieren.
    ich lese sehr gerne auf ihrer seite, es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken. bitte machen sie weiter so.

    • Vielen Dank für das Lob, das freut uns sehr! Berichte, wie das Rezept gelungen ist!

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