Weißer Gänsefuß

Der Gänsefuß - als "Unkraut" verachtet, ist er doch reich an Vitaminen und Mineralien und gesünder als viele Kulturgemüsesorten.

Der fast weltweit zu findende Gänsefuß wird vor allem als Nahrungsmittel genutzt. Seine Heilkräfte sind wenig erforscht, er wird jedoch volksmedizinisch bei entzündlichen Prozessen im Darm und im Mundraum angewendet.

Wegen der enthaltenen Oxalsäure und Saponine sollte weißer Gänsefuß nicht in zu großen Mengen verwendet und das Kochwasser weggeschüttet werden. Bei gekochtem Gänsefuß gilt eine Menge unter 400 g als unbedenklich. Im rohen Zustand ist die bekömmliche Menge geringer. Du solltest beim Verzehr vor allem auf deinen Körper hören, da jeder Mensch und jeder Organismus unterschiedlich reagiert.

In der Ernährung

Als wertvolles Nahrungsmittel zählt weißer Gänsefuß insbesondere wegen seines hohen Mineralstoff- und Vitamingehalts. Dieser ist weit höher als bei Spinat oder anderem Kulturgemüse.

Weißer Gänsefuß kann sehr gut wie Spinat zubereitet und auch mit weiterem Wildgemüse wie Brennnesseln oder Giersch gemischt werden. Es werden die frischen, noch weichen Triebe und Blätter verwendet.

Ganz junge Triebe und Blätter vor der Knospenbildung werden als milde Salatgrundlage verwendet oder in grüne Smoothies gemixt.

Knospen und Blütenstände können als Brokkoli-Ersatz dienen. Dazu werden sie in etwas Wasser gedünstet und dann beliebig weiterverarbeitet. Ebenso kannst du die kleinen “Nüsschen” pur knabbern oder über den Salat streuen.

Aus den Samen wird Grütze gekocht oder sie werden als Keimsaat für Sprossen verwendet. Vor der Nutzung der Samen sollten diese über Nacht eingeweicht und anschließend abgespült werden, um die Saponine zu entfernen.

Tipp: In einem veganen Omelette können sowohl die Blätter als auch die Knospen köstlich verarbeitet werden.

Heilende Anwendungen

Früher wurde Weißer Gänsefuß als Verhütungsmittel genutzt, weil er den weiblichen Zyklus leicht hemmt. Nach heutigem Wissensstand kann er aber nicht als wirksames Mittel zur Empfängnisverhütung gelten.

Bei Insektenstichen, Sonnenbrand, Rheuma, geschwollenen Füßen und Wunden können gequetschte Blätter aufgelegt werden und so eine Heilung unterstützen.

Tee

Gegen Würmer sowie bei Blähungen und Darmentzündungen wird ein Tee mit Gänsefuß getrunken. Er wirkt entzündungshemmend und leicht abführend. Außerdem enthält er östrogenähnliche Substanzen, welche sich positiv auf Wechseljahresbeschwerden auswirken können. Für den Tee einen Esslöffel des getrockneten Krauts mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen.

Der Tee kann, als Mundspülung verwendet, bei allen entzündlichen Prozessen im Mund und bei kariösen Zähnen helfen.

Erkennung und Sammeltipps

Der Gänsefuß - als "Unkraut" verachtet, ist er doch reich an Vitaminen und Mineralien und gesünder als viele Kulturgemüsesorten.
Johann Georg Sturm [Public domain], via Wikimedia Commons

Weißer Gänsefuß gehört zu den Pflanzen, die dem Menschen folgen und ihn begleiten. Er mag nährstoffreiche sowie bearbeitete Böden und siedelt sich in Gartenbeeten, auf Feldern, an Wegesrändern, auf Schuttplätzen und Waldlichtungen an.

  • Er wird bis zu 3 m groß, kann aber an ungünstigen Standorten auch nur 5 cm groß werden, meist wächst er 80-150 cm in die Höhe
  • Der Stängel ist zunächst noch weich und biegsam, verholzt aber bei älteren Pflanzen
  • Er ist oft reich verzweigt und manchmal rot überlaufen
  • Die Blätter stehen an kurzen Stielen und sind gänsefußförmig bis lanzettlich
  • Die ganze Pflanze ist oft wie bemehlt
  • Die Knospen oder Blüten sind weiß-grau-grün
  • Sie sind in kleinen, ährenartigen Knubbeln angeordnet

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Weißer Gänsefuß ist bei uns nur als Unkraut bekannt, das liebend gern im Gemüsebeet oder auf Mais- und Getreidefeldern wächst. In anderen Regionen jedoch, besonders in Indien, im Himalaya und in China, wird er als wertvolle Futterpflanze, Pseudogetreide oder Gemüse kultiviert und angebaut. Dort, wo er wachsen darf, dient er auch bei uns als wichtige Nahrungsquelle für viele Schmetterlingsraupen sowie andere Insekten, Vögel, Weidetiere und Rehwild.
Lateinischer Name
Chenopodium album
Andere Namen
Melde, Ackermelde
Familie
Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Erntemonate
Mrz - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Triebe
Blütenfarbe
grün, weiß
Fundorte
Gärten, Felder, lichte Wälder, Wegränder, Schuttplätze
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Oxalsäure, Phosphor, Saponine, Vitamin A, Vitamin C, Zink
Eigenschaften
abführend, entzündungs­­hemmend
Hilft bei
Blähungen, Darmentzündungen, Insektenstiche, Rheuma, Sonnenbrand, Wunden, Würmer, Zahnfleischentzündungen

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