Japanischer Knöterich

Der japanische Knöterich ist bei uns selten gern gesehen. Dabei hat er viele Vorzüge und kann als Nahrung, Heilmittel und zum Umweltschutz genutzt werden.

Japanischer Knöterich ist extrem schnellwüchsig und kann bis zu 30 Zentimeter pro Tag zulegen. Problematisch zeigt sich die Verdrängung der hier heimischen Pflanzenwelt, weshalb er zumeist bekämpft wird. Jedoch bringt er auch viele positive Eigenschaften mit, die wir für uns nutzen können. Beim Ernten der Pflanze sollte darauf geachtet werden, weder das Grün noch die Wurzeln an einem Ort ohne Japanischen Knöterich zu hinterlassen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

In der Ernährung

In Asien wird Japanischer Knöterich als Gemüse angebaut. Als Küchenzutat werden nur die jungen Sprossen verwendet, welche bei regelmäßiger Ernte immer wieder schnell nachwachsen.

Am besten werden die jungen Sprossen geerntet, wenn sie eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht haben. Sie sind dann sehr zart und können auch roh verzehrt werden. In feine Ringe geschnitten gibt man sie zu Salat oder süßer Kokoscreme. Pur sind sie in Salz gedippt eine hervorragende Knabberei.

Junge Triebe können auch wie Rhabarber zu Fruchtaufstrich oder Kompott verarbeitet werden. Gedünstet eignen sie sich als Beigabe zu Suppen, Gemüsepüree oder für die asiatische süß-saure Küche.

Große Blätter kann man als Ersatz für Alufolie beim Einwickeln von Feuerkartoffeln oder Ähnlichem nutzen.

Heilende Anwendungen

Großes Potenzial bringt Japanischer Knöterich auch für die Verwendung in der Heilkunde mit. So hat die Pflanze den höchsten Gehalt an Resveratrol, einem Stoff, der auch in Weintrauben vorkommt und vielseitig eingesetzt wird. Mittlerweile gibt es zahlreiche medizinische Publikationen, in denen dem Resveratrol Wirkungen wie die Wachstumshemmung von Krebszellen, Schutz vor Herzerkrankungen und Gedächtnissverbesserung bei beginnendem Alzheimer zugesprochen werden.

Da Japanischer Knöterich erst seit kurzem in unseren Breiten wächst, gibt es keine volksmedizinische Anwendung. Wolf Dieter Storl beschreibt die Wirkung der Pflanze als antibakteriell, antiviral, blutreinigend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und fungizid. Darüber hinaus soll sie zusammen mit der Kardenwurzel bei Borreliose einsetzbar sein und auch bei Asthma ist schon von positiven Erfahrungen berichtet worden.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird Japanischer Knöterich als durchblutungsförderndes sowie harntreibendes Mittel und zum Entgiften bei Hepatitis, Hefepilzinfektionen, rheumatischer Athritis, Furunkeln, Menstruationsbeschwerden, Brustkrebs, Giftschlangenbissen, Harnwegsinfekten und Bronchitis eingesetzt.

Eingenommen wird eine Tinktur, ein Kaltauszug oder ein Pulver aus der Wurzel.

Äußerlich können zerstoßene Blätter oder Wurzeln zur Wundheilung und bei Hautentzündungen angewendet werden.

Japanischer Knöterich im Umweltschutz

Die Pflanze wird zur Sanierung von mit Schwermetallen und Giftstoffen verseuchten Böden eingesetzt. Sie zieht Gifte aus dem Boden und baut diese ab, von einer Ernte auf belasteten Böden sollte daher auf jeden Fall abgesehen werden.

Anwendungen im Garten

Japanischer Knöterich ist eine hervorragende Bienenweide, denn er blüht bis in den Herbst hinein. Als Pflanzenjauche  angesetzt, kann er bei Mehltau, Schimmelbildung, Blattpilz, Feuerbrand und Krautfäule verwendet werden.

Japanischer Knöterich als Energielieferant

Selbst auf ausgelaugten, nährstoffarmen Böden kann Japanischer Knöterich noch reichlich Biomasse produzieren. Auf gleicher Fläche soll er doppelt soviel Grünmasse herstellen wie Mais. Darüber hinaus benötigt er keine Düngung und keine Schädlingsbekämpfung.

Der Brennwert des Japanischen Knöterichs ist vergleichbar mit dem von Holz.

Andere Anwendungen

Die oberen, schmalen Enden der Triebe können als Trinkhalm genutzt werden. Dickere, verholzte Stängel eignen sich zum Flötenbau und sogar als Wasserbehälter.

Erkennung und Sammeltipps

Der japanische Knöterich ist bei uns selten gern gesehen. Dabei hat er viele Vorzüge und kann als Nahrung, Heilmittel und zum Umweltschutz genutzt werden.
Von KENPEI ( CC-BY-SA-3.0) via Wikimedia Commons

Japanischer Knöterich ist eine sommergrüne Pflanze, deren Laub sich im Herbst gelb verfärbt und mit dem ersten Frost abstirbt.

  • Die Stängel schießen im Frühjahr zunächst senkrecht in die Höhe, um dann schräg überzuhängen
  • Sie sind hohl und bilden Knoten
  • Die grünen Laubblätter sind meist 12 cm lang und etwa 9 cm breit und stehen wechselständig am Stängel
  • Die Blütenstände mit vielen kleinen, weißen Einzelblüten wachsen im oberen Teil des Stängels aus den Blattachseln

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Japanischer Knöterich ist in Japan, China und Korea beheimatet, breitet sich aber nach bewusstem Einführen mittlerweile in ganz Europa aus. Da er sehr schnell große Flächen in Beschlag nimmt und heimische Pflanzen verdrängt, wird er mittlerweile stark bekämpft. Andererseits ist der Japanische Knöterich eine Pflanze der Zukunft, die nicht nur ein wertvolles Nahrungs- und Heilmittel abgibt, sondern auch zur Energiegewinnung und Sanierung verseuchter Böden hervorragend eingesetzt werden kann.
Lateinischer Name
Fallopia japonica
Andere Namen
Japanischer Flügelknöterich, Kamtschatka-KNöterich, Japanknöterich
Familie
Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Erntemonate
Apr - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Triebe, Wurzeln
Blattform
herzförmig, rundlich
Blütenfarbe
weiß
Fundorte
lichte Wälder, Hecken, Weg- und Waldränder, entlang von Flussufern
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Enthält Oxalsäure, weshalb von einem übermäßigen und täglichen Verzehr abgesehen werden sollte.
Inhaltsstoffe
Eisen, Kalium, Kupfer, Mangan, Oxalsäure, Phosphor, Reservatol, Rutin, Vitamin A, Vitamin C, Zink
Eigenschaften
antibakteriell, antimykotisch, blutdruckregulierend, blutreinigend, durchblutungsfördernd, entgiftend, entzündungs­­hemmend, harntreibend, kräftigend, schmerzstillend
Hilft bei
Asthma, Borreliose, Demenz, Hautentzündungen, hohe Cholesterinwerte, Krebs, Wunden

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17 Kommentare

  1. Werner Lachenmaier

    Der Kampf gegen Neophyten erinnert mich stark an an das 3. Reich, wo auch versucht wurde unliebsames, fremdes auszurotten. Kartoffel, Tomate, Paprika, Kürbis, Mais etc. will niemand ausrotten!? Schön, dass hier im Artikel die positiven Seiten des Fallopia aufgezeigt werden. Die Resonanz der Kommentare zeigt, dass die Leser durchaus aufgeschlossen sind auch den ausländischen Gewächsen eine Chance zu geben, von wenigen rassistischen Äußerungen abgesehen.

  2. Man sollte sich mal eingehend mit diesem invasiven Neophyten beschäftigen und nicht leichtfertig damit umgehen. Die Leichtfertigkeit, mit der manche Gartenliebhaber mit dieser schädlichen Pflanze, die eine Bedrohungen für die Biodiversität ist, umgehen, ist jedenfalls erschreckend. Der japanische Staudenknöterich darf laut Artenschutzrichtlinien weder eingeführt, noch gehalten, gezüchtet, verwendet, getauscht oder in die Umwelt freigesetzt werden. Und das hat auch sehr gute Gründe.

    • Na die Regierungen will es nur nicht, weil sie die Bevölkerung mit Aluminium aus den Flugzeugen betäuben nuns somit den Überschuss an Menschen langsam ausrotten wollen. Ich würde gerne so eine Pflanze haben wollen. Die Vitamine sind auch nicht mehr das was es mal war. Vorher eine Orange, jetzt acht, um den Vitamine Effekt zu bekommen. Traurig alles.

  3. Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich bin auch vorsichtig mit dem japanischen Knöterich. Neophyten sind aber nicht nur invasiv sondern können auch eine Bereicherung sein. Ich wusste nur, dass jap. Knöterich als Jauche verwendbar ist und hab mir beim Nachbarn Wurzeln ausgegraben, klein gehackt und Jauche angesetzt. Diese habe ich bei unserer alten Esche eingesetzt. Eschen leiden stark an einem eingeschleppt en Pilz. Ich hab mir halt gedacht, gegen einen eingeschleppt en Pilz hilft evtl. ein Neophyt. Die abgestorbenen Äste und Triebe sind natürlich hin. Aber der Baum treibt wieder vermehrt aus. Die Wurzeln müssen sich ebenfalls noch regenerieren. Der Pilz an sich scheint aber durch die Jauche eindaemmbar zu sein.

    • Greenhouse

      Es ist sehr schwierig wenn man einen Bach neben dem Haus hat, die verwaltung in Auerbach Ellefeld, hat durch fehlende Schulung diese invasive spezies als Gehäckseltes in die Grosskompostanlagen und von dort mit der Erde in sämtliche Begrünten anlagen geschleppt. Durch den steinigen Boden ist ausrottung sehr unwarscheinlich. Als die Textilfabrik Malitex noch stand gab es einen schönen Löschteich auf alten Karten sichtbar, leider hat die Stadt aus unwissen die Fundamente der Färbebecken voller Chemikalien in diesen Teich gekippt, somit den Boden verseucht. Wenn der Knöterrich nun diese Gifte abbauen kann ist es ein segen. Auch die nutzung als Brennholz klingt sinnvoll, wer alte Öfen hat sollte diese nutzen bestand schutz.

  4. Ich habe im Garten eine große abgestorbene Weide,die mir als Sichtschutz diente.Nun habe ich den Knöterich davor gepflanzt,auf daß er mir diese Weide besiedelt und begrünt.Vor allem auf die Blütenpracht freue ich mich.
    Knöterich ist wunderschön,aber daß er eßbar ist,wußte ich nicht.Danke für den Tip

    • Super gemacht. Die Pflanze darf nicht ausgebracht werden! Sie ist eine invasive, die Biodiversität bedrohende Art. Informieren Sie sich!

  5. Der Knöterich steht seit ca.2-3 Jahren auf der EU-Verbotsliste, er darf nicht mehr gehandelt werden.Genau aus dem Grund, was man hier schon in den Kommentaren lesen kann.Die invasive Art verdrängt unsere einheimische Flora.;(

  6. Sylvia Remes

    Genau wie Irmy ärgert mich seit Jahren dieses “Unkraut” an unseren Flussufern, dass es eine Heilkraft besitzt und man es sogar essen kann verwundert mich sehr und ich wird es nun auch einmal probieren.

  7. Seit Jahren ärgere ich mich über den “zugeflogenen“ knöterich, der zwar schön anzusehen, aber sehr aufdringlich aus dem unbewohnten nachbargrundstück unter der gartenmauer!!! durch wächst! Beim nächsten grillen werden die Blätter die Alu Folie ersetzen , im nächsten Frühjahr geht es an die sprossen! Danke für diese Tipps! Lgirmy

  8. siebert20

    Ich habe ähnlichen Knöterich seit Jahren in meinem Garte und nutze ihn als Hecke. Nur, er ist viel größer. Ich habe ihn als Riesenknöterich bekommen. Weiß jemand, ob er auch diese ganzen geschilderten positiven Eigenschaften hat?

  9. Peter Becker

    Ich vermarkte den Japanischen Knöterich seit über 10 Jahren in meiner Knöterich Manufaktur, um diesen und andere sogenannte invasive Fremdpflanzen nachhaltig zu nutzen. Überall auf der Welt wird der Knöterich mit viel Gift bekämpft, obwohl er überaus lecker und gesund ist. Seine hunderttausende Tonnen an alljährlicher Biomasse verholzen zumeist ungenutzt, dabei sind sie eine wertvolle Ressource. Anbei ein schönes Bild der Sprossen. https://uploads.disquscdn.com/images/989b3cfe4548c518812ec5f4ac026db8d0a42e4ea681c02cfa1a087d1e3ebfc9.jpg

  10. Sogar die Samen sollen essbar und sogar recht schmackhaft sein. Das werde ich dieses Jahr dann mal austesten.

  11. Burkhard Bielski

    Und ich “Dödel” habe als ehealiger Kleingartenbesitzer (Bio ist dort häufig fast unmöglich) diese wundersame Pflanze als “Ukraut” verflucht und den Kampf bald aufgegeben…

    • Naja, viel Freude bereitet sie wohl wenigen Kleingartenbesitzern 🙂 Aber es ist schon gut sich mit dem zu beschäftigen, was einen stört und verärgert. Man kann auch den größten Ärgernissen oft was Gutes abgewinnen 🙂

Die Kommentare sind geschlossen.

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