Gewöhnliche Schafgarbe

Schafgarbe, die Heilpflanze des Jahres 2004 kann bei vielen gesundheitlichen Leiden helfen. Besonders nützlich ist sie für den Kreislauf und bei Blutungen

Die Schafgarbe hilft Ungleichgewicht zu beseitigen und hat eine gegensätzliche Wirkung. So ist sie ein großes Heilkraut, kann aber genauso durch übermäßigen Konsum Krankheiten auslösen.

In der Ernährung

Die Schafgarbe hat einen sehr würzigen Geschmack und eignet sich daher vor allem als Zutat für Kräutersalze, Nudelteig, Kräuterbutter, Brotaufstriche oder Gewürzessig. Verwende dafür die jungen, zarten Blätter.

Aber auch im Salat oder zu Gemüsegerichten passt Schafgarbe. Einfach zarte Blätter und auch Blüten fein geschnitten in den Salat oder zu Mischgemüse dazu geben. Ein Beispiel dafür ist dieses Rezept für Nudelsalat mit Schafgarbe.

Weiter eignen sich die Blüten zum Aromatisieren von Getränken und zum Herstellen von Kräuterlimonaden.

Heilende Anwendungen

Heilanwendungen sind das Hauptgebiet von Schafgarbe. Es wird das ganze Kraut (Blüte, Blätter, Stängel) verwendet, am meisten Wirkstoffe hat es zur Hauptblüte im Sommer zur Mittagszeit. Zu dieser Zeit wird es für den Winter geschnitten und zu Sträußen gebunden getrocknet.

Schon im Altertum war Schafgarbe als besonderes Frauenheilkraut bekannt. Hildegard von Bingen beschrieb sie als warm und trocken. Sie hilft bei schwacher, unregelmäßiger und auch zu starker Menstruation und Ausfluss, außerdem wirkt sie Menstruationsschmerzen entgegen.

Ein weiteres großes Anwendungsgebiet ist ihre Wirkung auf Blutungen. Vor allem Verletzungen, welche durch Eisen entstanden sind, vermag sie zu heilen, sie kann bei Nasenbluten und auch inneren Blutungen helfen. Zur unterstützenden Behandlung bei inneren Blutungen wird Schafgarbe pulverisiert und mit warmem Wasser eingenommen. Äußerlich kann das Kraut kurz in Wasser gekocht und dann auf die Wunde gelegt werden. Dies soll Eiterungen und Geschwüre verhindern. In Kriegszeiten war Schafgarbe wichtig für eine erste Wundversorgung.

Zudem hat Schafgarbe Einfluss auf die Seele. Sie ist beruhigend und hilft bei wetterbedingten Kopfschmerzen und Migräne.

Ihre entkrampfende Wirkung ist auch wohltuend bei Blähungen. Sie regt die Verdauung und den Gallenfluss an, hilft bei Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Krämpfen und Leberbeschwerden.

Auf Durchblutung und Kreislauf hat sie ebenfalls eine positive Wirkung, stärkt das venöse Blutsystem und hilft so bei Krampfadern und Hämorrhoiden.

Schafgarben-Tee

Zu Heilzwecken wird häufig ein Schafgarbentee mit trockenem oder frischem Kraut bereitet. Einen Teelöffel Schafgarbenkraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen. Die Dosis sollte drei Tassen am Tag nicht übersteigen und kurmäßig nicht länger als vier Wochen eingenommen werden.

Die weit verbreitete Schafgarbe ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch richtig gesund! Als Tee hilft sie bei Wunden, Magenkrämpfen, Menstruationsschmerzen und vielem mehr.

Äußerlich wird dieser Tee bei fettiger und unreiner Haut angewendet, dazu kann eine Gesichtspackung aus in Tee getränkten Kompressen gemacht werden.

Gleichfalls hilft hier ein Dampfbad, dieses wirkt sich auch positiv auf die Schleimhäute aus, da Schafgarbe schleimlösende ätherische Öle enthält.

Schafgarbe-Tinktur

Eine Alternative zum Tee ist auch das Herstellen einer Tinktur mit Schafgarbenblüten. Der Alkoholauszug kann bei Nasenbluten, Hämorrhoiden und Schnittwunden als Erste-Hilfe-Mittel eingesetzt werden. Auch bei zu starker Menstruation, Magen-Darm-Problemen, verschiedenen Unterleibsentzündungen und Blähungen kann die Tinktur Linderung verschaffen.

Das Bauchwehkraut Schafgarbe ist auf fast jeder Wiese zu finden. Seine Heilkraft gegen Magenprobleme und alle Arten von Entzündungen kannst du dir in Form einer Tinktur zunutze machen.

Pflanzenpresssaft

Statt des Tees kann auch frischer Pflanzenpresssaft eingenommen werden. Den Saft mit der gleichen Menge Wasser verdünnen und davon bis zu drei Esslöffel täglich einnehmen.

Schafgarbenöl

Bei Wunden, Ekzemen, übermäßiger Schweißbildung und bei Haarausfall kann ein Ölauszug mit Schafgarbenblüten helfen. Dafür werden frische Blüten in ein Schraubglas gegeben, mit hochwertigem Öl übergossen, an einem warmen, sonnigen Ort gestellt, täglich geschüttelt und nach vier Wochen abgeseiht. Das fertige Öl ist bei Zimmertemperatur bis zu einem Jahr haltbar.

Die weit verbreitete Schafgarbe ist ein wirksamen Arzneikraut, das dir in einem Ölauszug bei Unterleibskrämpfen, Kopfschmerzen und Migräne helfen kann.

Nach einer Bestrahlungstherapie kann Schafgarbenöl helfen, die Haut wieder aufzubauen.

Heilsalben mit Schafgarbe

Mit dem Öl kannst du auch sehr leicht eine Schafgarben-Salbe selbst herstellen. Sie hilft gegen Entzündungen, Ekzeme und kann bei regelmäßiger Anwendung auch Cellulite mindern.

Nutze die vielen heilenden Inhaltsstoffe der Schafgarbe gegen Hautkrankheiten, Hämorrhoiden, Cellulite und vieles mehr.

Sitzbad

Bei Frauenleiden und Kreuzschmerzen ist ein Sitzbad mit Schafgarbe wohltuend. 100 g Kraut mit 1,5 Liter Wasser aufkochen, 20 Minuten ziehen lassen und dem Badewasser zufügen.

Anwendungen im Garten

Schafgarbe verhindert im Gemüse- oder Kräuterbeet Krankheiten der Nachbarpflanzen und ist zudem eine bodenheilende Pflanze. In Nachbarschaft von Duftpflanzen erhöht sie deren Intensität.

Andere Anwendungen

Früher wurde getrocknete Schafgarbe als gelbes Färbemittel für Wolle verwendet.

Erkennung und Sammeltipps

Schafgarbe, die Heilpflanze des Jahres 2004 kann bei vielen gesundheitlichen Leiden helfen. Besonders nützlich ist sie für den Kreislauf und bei Blutungen
By User:Kilom691 [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or Public domain], via Wikimedia Commons

Schafgarbenblüten bleiben bis zu den ersten Frösten stehen und eignen sich für einen Herbststrauß. Die Schafgarbe wächst auf trockenen Wiesen und an Wegrändern.

  • Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch
  • Sie bildet eine Blattrosette, aus welcher sich der Stängel erhebt
  • Sie hat einen harten Stängel, welcher leicht behaart und beblättert ist
  • Die Blätter sind wechselseitig gefiedert und sehr fein
  • Die Blüten sind weiß bis rosa und sitzen trugdoldenartig auf dem Stängel, d.h. die Blüte besteht aus vielen kleinen
  • Seitenästen, welche nicht wie bei einer echten Dolde aus einem Punkt entspringen
  • Sie duften sehr aromatisch

Anbautipps

Schafgarbe ist eine wichtige Bienenpflanze, mehrjährig und anspruchslos. Nur zu nass mag sie es nicht. Sie kann sowohl in den Rasen, als auch ins Beet gesät werden. Es ist zu beachten, dass die Samen nur ein Jahr lang keimfähig sind.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Schafgarbe war 2004 Heilpflanze des Jahres und das zu Recht, denn dieses Kraut mit seinen weißen oder zartrosa Blüten hat es in sich. Dies verrät auch schon der Name, “garbe” leitet sich von dem althochdeutschen “garwe” ab, was so viel wie Gesundmacher heißt. Tiere und besonders Schafe lieben die Pflanze.
Lateinischer Name
Achillea millefolium
Andere Namen
Augenbraue der Venus, Blutstillkraut, Frauenkraut, Frauendank, Gotteshand, Grillengras, Katzenkraut, Margaretenkraut, Achilleskraut, Blutstillkraut, Gänsezungen, Grützblume, Zangeblume, Feldgarbenkraut, Grundheil, Schafzunge
Familie
Korbblütler (Asteraceae)
Erntemonate
Mrz - Okt
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Triebe
Blattform
fiederteilig
Blütenfarbe
rosa, weiß
Fundorte
trockene Wegränder und Wiesen, Böschungen, Schotterhalden,
Verwechslungsgefahr
keine bekannt
Giftigkeit
ungiftig
Warnungen
Manche Menschen reagieren empfindlich auf Schafgarbe, welches sich als allergische Reaktion auf der Haut bemerkbar macht. Für einen Test kann etwas Pflanzensaft auf die Haut gegeben werden, sollte eine allergische Reaktion auftreten, ist von der Nutzung abzusehen. In der Schwangerschaft nur in Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme verwenden.
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarine, Eiweiß, Flavonoide, Harze, Inulin, Kalium, Kupfer
Eigenschaften
beruhigend, blutstillend, durchblutungsfördernd, entspannend, entzündungs­­hemmend, krampflösend, menstruationsregelnd, schleimlösend, schmerzstillend, wundheilend, zusammenziehend
Hilft bei
Appetitlosigkeit, Ausfluss, Blähungen, Ekzeme, Erkrankungen der Galle, Geschwüre, Haarausfall, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Hautprobleme, Kopfschmerzen, Krampfadern, Kreislaufschwäche, Leberschwäche, Magenkrämpfe, Migräne, Nervosität, Wunden

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2 Kommentare

  1. Super Artikel, sehr informativ und umfangreich. Allerdings würde ich gern die Verwechslungsgefahr hinzufügen, denn da gibt es eine enorm gefährliche – ungeübte Sammler könnten die Schafgarbe mit dem Bärenklau verwechseln, welcher hoch giftig ist. Es ist unbedingt erforderlich, sich zuerst mit den Äußerlichkeiten der Schafgarbe vollstens vertraut zu machen, bevor selbst gesammelt wird. Denn sonst könnte der Tee, der vermeintlich gesundheitsfördernd ist, schnell schwere Probleme verursachen. Nur als kleine Anmerkung . 🙂

    • Wer Bärenklau mit Schafgarbe verwechselt, sollte lieber noch nicht sammeln gehen. Blätter, Stängel, Blüte, Wuchsform und Erscheinungsbild sind völlig unterschiedlich.

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