Echte Walnuss

Der Walnussbaum gibt nicht nur schmackhafte und nährstoffreiche Früchte. Er hat aber viel mehr zu bieten und kann bei vielen Krankheiten helfen.

Die Walnuss galt bei den Griechen und den Römern als Speise der Götter und der Baum war Zeus und Jupiter geweiht. Die Form der Nuss erinnert an die Form des Gehirns und gilt schon lange als Nervennahrung. Inzwischen weiß man, dass die Walnuss tatsächlich viele wichtige Inhaltsstoffe für das Gehirn beinhalten, insbesondere Lecithin.

Der Rohverzehr der Walnussfrucht ist sehr beliebt. Die Blätter des Walnussbaums werden vorwiegend bei Hautentzündungen, übermäßiger Schweißproduktion und Verdauungsproblemen eingesetzt, da die Inhaltsstoffe zusammenziehend (adstringierend), antibakteriell und antifungal wirken.

In der Ernährung

Am bekanntesten ist der Walnussbaum natürlich für die schmackhften Nüsse, die im Herbst gesammelt werden können. Sie eignen sich als Snack oder Zugabe in vielen Speisen wie Salaten, Kuchen, Müsli, Müsliriegeln und vielem mehr.

Achte darauf, die Nüsse in Maßen zu genießen und meide sie spät am Tag, da sie schwer verdaulich sind.

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Heilende Anwendungen

Die Blätter der Echten Walnuss wirken vor allem zusammenziehend, entzündungshemmend und wundheilend. Dazu regen sie den Stoffwechsel an und reinigen das Blut.

Walnussblättertee

Magen- und Verdauungsprobleme können mit einem Tee mit Walnussblättern gelindert werden.

Für eine Tasse Walnusstee zwei Teelöffel zerkleinerte, getrocknete oder frische Walnussblätter mit 250 Milliliter kaltem Wasser aufgießen, die Mischung aufkochen und bei geringer Hitze drei bis fünf Minuten köcheln lassen. Dann die Mischung durch ein Sieb gießen und trinken.

Diese Anwendung kann täglich zwei- bis dreimal wiederholt werden. Entzündungen im Mundraum werden durch mehrmaliges Gurgeln mit dem warmen Tee gelindert.

Walnussblättersud zur äußeren Anwendung

Bei starker Schweißbildung an den Füßen hilft ein Fußbad mit Walnussblättern, da diese antiseptische und auch pilztötende Eigenschaften haben.

Für ein Fußbad mit Walnussblättern einen Sud mit 50 Gramm Walnussblättern und einem Liter kaltem Wasser aufsetzen und die Mischung 10 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Dann abseihen und zum Fußbad gießen. Mit einer Badezeit von etwa 15 Minuten werden Schweiß- sowie Geruchsbildung gemildert.

Bei Bedarf das Fußbad täglich wiederholen.

Beachte, dass beim Abtrocknen das Handtuch durch den Nusssud verfärbt werden kann.

Walnussblätterumschlag

Bei Hautirritationen, Ekzemen und übermäßiger Schweißproduktion wirkt ein Umschlag mit Walnussblättern lindernd.

Dafür zwei bis drei zerkleinerte Walnussblätter mit 100 Milliliter kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Dann ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch, einen Wattebausch oder eine Mullbinde im Sud tränken und leicht auswringen. Auf die betroffene Hautpartie legen und 15 Minuten einwirken lassen.

Um das Tuch oder die Watte zu fixieren, ist es empfehlenswert, eine trockene Mullbinde darum wickeln. Diese Anwendung kann je nach Bedarf bis zu dreimal täglich wiederholt werden.

Verdauungslikör

Aus den noch grünen Nüssen lässt sich im Juni ein schmackhafter Likör herstellen, der sogenannte Orahovac. Der aus Kroatien stammende Trunk wird vor allem bei Verdauungsprobleme und Magenschmerzen eingesetzt. Er soll aber auch bei Blutarmut und Schilddrüsenproblemen helfen. Zwei Rezepte für den Walnusslikör Orahovac findest du hier.

Im Haushalt

Insektenschutzmittel

Walnussblätter vertreiben viele Insekten, wie zum Beispiel Mücken, Fliegen und Läuse. Ebenso kann ein Ölauszug aus den grünen Nussschalen zur Herstellung eines natürlichen Insektenschtzmittels angesetzt werden. Dazu werden 200 Gramm frische Schalen in einen Liter kaltgepresstes Öl gegeben und für vier bis sechs Wochen an einem warmen Ort gelagert. Gelegentlich schütteln und danach absieben.

Erkennung und Sammeltipps

Der Walnussbaum gibt nicht nur schmackhafte und nährstoffreiche Früchte. Er hat aber viel mehr zu bieten und kann bei vielen Krankheiten helfen.
By Otto Wilhelm Thom&eacute [Public domain], via Wikimedia Commons

Der Walnussbaum ist in ganz Europa zu finden, wird bis zu 25 Meter hoch und bis zu 160 Jahre alt. Seine Borke ist in jungen Jahre glatt und grün, im Alter dunkel bis schwarzgrau mit tiefen Rissen.

Die Blätter sind wechselständig und haben zwischen fünf und neun unpaarige Fiederblättchen. Werden die Blättchen zerrieben, verströmen sie einen intensiven hölzernen Duft. Sie können ab Ende Juni gepflückt werden.

Die Nüsse können im Herbst, meist ab September gesammelt werden. Reife Nüsse sind ohne Fruchtschale auf dem Boden zu finden, in manchen Fällen sind sie aber noch von der grünen Fruchtschale umgeben. Häufiger findet man jedoch Nüsse, die noch in einer bräunlichen bis schwarzen, verfaulten Fruchtschale stecken. Der Grund hierfür ist ein Befall durch die Walnussfruchtfliege, die ihre Eier in der unreifen Fruchtschale ablegt. Bei diesen Nüssen lässt sich die Schale schwerer entfernen.

Anbautipps

Da der Baum eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen kann und eine breite Baumkrone hat, ist es wichtig, einen großzügigen Abstand von mehreren Metern zum Nachbargrundstück einzuhalten.

Der Baum sollte an einem Platz wachsen, an dem er dem Wind ausgesetzt ist, damit er stets gut trocknet. Walnussbäume lieben nährstoffreiche und feuchte Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Walnussbäume scheiden ein Glykosid aus, das sich in die Substanz Juglon verwandelt, sobald sie freigesetzt wird. Dieses Juglon verhindert das Pflanzenwachstum in unmittelbarer Umgebung, also unter dem Walnussbaum. So betreibt der Baum sozusagen seine eigene Schädlingsbekämpfung, verhindert aber auch, dass andere Bäume in der Nähe gedeihen.

Wird der Baum im Frühjahr geschnitten, tritt sehr viel Saft aus dem Holz des Baumes aus. Das wird als “Baumbluten” bezeichnet und kann nicht durch äußere Mittel geheilt werden, reguliert sich aber häufig von selbst. Dennoch sollte das Schneiden des Baumes im Spätsommer vorgenommen werden, da zu diesem Zeitpunkt der Austritt wesentlich geringer ist und die Wundheilung schneller erfolgt.

Mehr über den Walnussbaum und viele andere Bäume findest du auch in unserem Buchtipp:

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Die Echte Walnuss erreichte Europa wahrscheinlich über Griechenland und wird schon lange Zeit angebaut. Erst im Laufe der Jahrunderte entstanden verwilderte Bäume auf Lichtungen oder an Waldrändern. Besonders beliebt ist die charakteristische Frucht, die Walnuss. Sie wird im Herbst und Winter gesammelt und kann nach dem Brechen der Schale roh gegessen werden. Noch bevor die Nüsse reif sind, kannst du die Blätter sammeln und unter anderem gegen Verdauungsprobleme, Hautirritationen und Schweißfüße einsetzen.
Lateinischer Name
Juglans regia
Andere Namen
Wallnuss, Wälsche Nuss, Welschnuss-Baum, Nussbaum, Christnuss, Steinnuss
Familie
Walnussgewächse (Juglandaceae)
Erntemonate
Jun, Sep - Nov
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Früchte, Samen
Blattform
unpaarig gefiedert
Blütenfarbe
grün
Fundorte
Wiesen, Lichtungen, Waldränder
Verwechslungsgefahr
mit der ungiftigen Schwarznuss
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbsäure, Gerbstoffe, Juglon, Lecithin, Tannine
Eigenschaften
adstringierend, blutreinigend, blutstillend, entzündungs­­hemmend, harntreibend, schmerzstillend
Hilft bei
Afterjucken, Akne, Appetitlosigkeit, Arteriosklerose, Darmentzündungen, Diabetes, Ekzeme, Fußpilz, Fußschweiß, Gallenschwäche, Gelenkentzündungen, Gicht, Gürtelrose, Haarausfall, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Herzrhythmusstörungen, Hühneraugen, Lidrandentzündungen, Magenentzündungen, Magenschwäche, Menstruationsbeschwerden, Pickel, Rheuma, Schuppenflechte, Schweißbildung, Verstopfung, Warzen

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2 Kommentare

  1. Rusty Cossairt

    Hallo, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße

  2. Wolfram Claudius Herwanger

    Das mit dem Schneiden, ist ein Gerücht. Ich bin gelernter Landschaftsgärtner, der sich stark auf die grüne Seite des Berufes orientiert und hab schon sehr starke Winter- und Frühjahrsschnitte an Juglans regia vorgenommen. Anfänglich unter Protest, wegen des obegenannten Gerüchtes, später weil mich die Erfahrung etwas anderes gelehrt hat. Ein Baum, der einen Rückschnitt nicht verträgt, steht falsch oder ist andersweit nicht gesund. Also sag ich schneidet wenn ihr Zeit habt, manche vertragen es, manche nicht.

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