Echte Schlüsselblume

Die Blume des Jahres 2016 ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch lecker und gesund. Sie hilft bei Magnesiummangel, löst Schleim und kann sogar gegen Kopfschmerzen wirken.

Ich erfreue mich jedes Jahr an den Schlüsselblumen, welche in dem kleinen Dorf, in dem ich wohne, noch viele Wiesen schmücken. Sie sind nicht nur besonders hübsch, sondern auch wohlschmeckend und heilkräftig. Schlüsselblumen können Vertrauen schenken und die Schwere von einem nehmen.

Für einige gefährdete Schmetterlingsarten dienen sie als wichtiges Nahrungsmittel.

In der Ernährung

Schlüsselblumen sind auch zum Verzehr geeignet und noch dazu recht schmackhaft. Sie helfen uns dabei, Magnesium besser aufzunehmen und können so einem Mangel vorbeugen. Hierfür eignet sich eine Kombination mit mangnesiumreichen Wildpflanzen wie dem Weißen Gänsefuß, Brennnessel, Bärenklau, Schlangenknöterich und guter Heinrich.

Besonders die Blüten schmecken honigsüß und dienen als Dekoration für Süßspeisen. Desweiteren ist es auch möglich, sie zu kandieren und als Süßigkeit zu vernaschen.

Junge Blätter eignen sich für Salate oder sie werden wie Spinat gekocht. Gemischt mit anderem Gemüse sind sie ebenfalls gut zu verwenden.

Heilende Anwendungen

Viele alte Kräuterkundige priesen die Schlüsselblume als heilkräftiges Kraut. Für Hildegard v. Bingen gehörte sie zu den Wärme gebenden Pflanzen. Sie setzte Schlüsselblumen bei Depressionen, Melancholie und Kopfschmerzen ein. Laut Culpepper mindert sie Schwindel, Fallsucht und Lähmungen. Kräuterpfarrer Künzle empfahl sie bei Erkältungen und Rheuma. Hieronymus Bock setzte dieses Kraut zudem als Kräftigungsmittel für schwache und kranke Menschen ein.

Heute sind Schlüsselblumen auch in Fertigarzneien wie Sinupret enthalten. Hier nutzt man vor allem ihre herausragende Eigenschaft als schleimlösendes Mittel.

Tinktur

Eine Tinktur der Schlüsselblume eignet sich äußerlich als Einreibemittel bei Nervenschmerzen sowie Pilzinfektionen und innerlich zur Unterstützung bei Husten, Migräne, Kopfschmerzen, Rheuma und Gicht.

Eine Tinktur kann aus frischen Blüten und Wurzeln hergestellt werden. Da die Wurzeln wild wachsender Schlüsselblumen aus Naturschutzgründen nicht geerntet werden dürfen, solltest du aber nur Blüten verwenden.

Tee

Zum Lösen von festsitzendem, schleimigem Husten, besonders Altershusten, oder schleimigen Erkältungskrankheiten kann ein Tee aus den Blüten helfen. Außerdem wirkt der Tee beruhigend und hilft bei nervöser Reizbarkeit. Für eine Frühjahrskur ist er ebenfalls geeignet.

Äußerlich kann ein in Tee getränkter Umschlag bei Pickeln, Akne und unreiner Haut helfen.

Der Tee wird mit zwei Teelöffeln Blüten auf 250 ml kochendem Wasser zubereitet und für 15 Minuten ziehen gelassen.

Erkennung und Sammeltipps

Die Blume des Jahres 2016 ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch lecker und gesund. Sie hilft bei Magnesiummangel, löst Schleim und kann sogar gegen Kopfschmerzen wirken.

In lichten Wäldern, auf mageren Wiesen und unter Obstbäumen sind sie zu finden, die Schlüsselblumen. Leider sind sie sehr selten geworden und wir sollten beim Sammeln besonders achtsam vorgehen und nur dort ernten, wo viele Exemplare dieser hübschen Blume vorhanden sind. Da die Pflanze unter Naturschutz stehst, ist das Sammeln der Wurzeln von wilden Pflanzen untersagt. Weiter unten findest du Tipps zum Anbau der Schlüsselblume im eigenen Garten.

  • Sie wird etwa 8-30 cm groß
  • Die Blätter sind etwas wellig, weich und in einer Rosette angeordnet
  • Sie sind unregelmäßig grob gezähnt
  • Der Blütenstängel ist unbeblättert und erhebt sich aus der Rosette
  • Die Blüten sind glockenartig geformt mit einem etwa 2 cm großen Trichter
  • Sie sind gelb und besitzen fünf Blütenblätter
  • Sie stehen endständig und doldenartig mit 5-20 Einzelblüten am kahlen Stängel

Anbautipps

Schlüsselblumen wachsen gut unter Obstbäumen, sie mögen kalkhaltigen, ungedüngten Boden und sind ansonsten pflegeleicht.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Schlüsselblumen gehören mit zu den ersten Frühlingsblühern und sind mancherorts schon im Februar zu finden. Leider sind sie durch extreme Überdüngung selten geworden und stehen heute unter Naturschutz. Deshalb ist beim Sammeln besondere Achtsamkeit und das Beachten von Naturschutzregeln zu berücksichtigen. Der Anbau im eigenen Garten ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Lateinischer Name
Primula veris
Andere Namen
Geschwulstblume, Gichtblume, Herzkraut, Osterblume, Wiesenprimel, Himmelsschlüssel
Familie
Primelgewächse (Primulaceae)
Erntemonate
Feb - Jun
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten
Blattform
eiförmig, spatelig
Blütenfarbe
gelb
Fundorte
lichte Wälder, Magerwiesen, Gräben, unter Obstbäumen
Verwechslungsgefahr
mit anderen auch ungiftigen Schlüsselblumen
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Kieselsäure, Magnesium, Saponine, Vitamin C
Eigenschaften
beruhigend, entzündungs­­hemmend, fiebersenkend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend
Hilft bei
Akne, Erkältungen, Fieber, Gicht, Husten, Kopfschmerzen, Migräne, Nervosität, Pickel, Rheuma

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Ein Kommentar

  1. Ich liebe diese Primeln, hatte aber keine Ahnung, dass man sie auch essen kann! Vielen lieben Dank für diesen Artikel. Ich freue mich gleich noch viel mehr auf den Frühling!

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