Breitwegerich

Der Breitwegerich hat viel zu bieten, große Blätter, lange Blütenstände, nahrhafte Samen und Wurzeln. Finde heraus, wie du diesen Wegerich am besten nutzt!

Der Breitwegerich ist einer der zwei bekanntesten Arten der Wegerich Gattung. Viele Eigenschaften und Anwendungen hat er mit seinem engen Verwandten, dem Spitzwegerich gemein. Lange Zeit wurden beide Wegeriche in der Heilkunde gleich angewandt. Mittlerweile hat man festgestellt, dass der Spitzwegerich etwas stärkere Heilkräfte besitzt, dennoch kannst du den Breitwegerich genauso nutzen.

In der Ernährung

Als Gemüse werden die jungen, weichen Blätter gesammelt und wie Spinat zubereitet oder roh im Salat oder auf dem Brot gegessen. Sie sollten quer zur den Längsfasern geschnitten werden.

Die Blätter können auch in Suppen, wie z.B. der traditionellen Gründonnerstagssuppe verwenden werden.

Aus den Breitwegerichblättern kann eine Art Sauerkraut hergestellt werden, dazu eignen sich genauso ältere Breitwegerichblätter.

Die langen, jungen Blütenstiele des Breitwegerich eignen sich gut als Gemüse. Sie können sehr lecker ähnlich wie Spargel zubereitet werden.

Die proteinreichen Samen sind eine beliebte Knabberei und auch unterwegs für Kinder geeignet. Ich trockne sie für den Winter, streife die Samen vom Stiel und gebe sie in mein Müsli.

Die schmackhafte Wurzel wird von Oktober bis April geerntet und mit anderem Wurzelgemüse gekocht.

Heilende Anwendungen

Der Breitwegerich kommt hauptsächlich bei kranken oder müden Füßen zum Einsatz. Ein Blatt, als Sohle in den Schuh gelegt, erfrischt auf einer Wanderung die Fußsohlen und hilft, Blasen zu vermeiden.

Bei Wunden und Entzündungen der Haut, Geschwüren oder Insektenstichen werden die Blätter zerkaut oder zerrieben und dann auf die betroffene Stelle gelegt.

Die Wegeriche sind wunderbare Erste-Hilfe-Pflanzen für unterwegs.

Tee

Für einen heilenden Tee werden zwei Eßlöffel der frischen oder getrockneten Blätter mit 500 ml kochendem Wasser überbrüht und 10 Minuten ziehen gelassen.

Der Tee kann unterstützend bei Asthma, Bronchitis, Harnwegsentzündungen und Magenschleimhautentzündungen getrunken werden.

Erkennung und Sammeltipps

Der Breitwegerich hat viel zu bieten, große Blätter, lange Blütenstände, nahrhafte Samen und Wurzeln. Finde heraus, wie du diesen Wegerich am besten nutzt!
Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora [Public domain], via Wikimedia Commons

Der Breitwegerich wird bis 25 cm groß und wächst auf festgetrampelten Wegen und an Wegrändern.

  • Die Blätter sind breit und oval mit glattem Rand.
  • Sie haben einen breiten Stiel und wachsen in einer Rosette. Leicht zu erkennen sind sie dank der fünf bis neun Nerven an der Blattunterseite.
  • Die ährigen Blüten sind gelb-braun, mit eher unscheinbaren Blütenblättern.
  • Sie wachsen an einem blattlosen, kantigen Stengel, der etwa doppelt so lang wie die Blüte ist.
  • Die Blütezeit geht von April bis August.
  • Die braunen Samen, mit gleicher Form und Größe wie die Blüten, sind von August bis Oktober zu finden.
  • Die Wurzeln können bis 80 cm  in die Erde reichen.

Anbautipps

Der Breitwegerich ist leicht selbst anzubauen. Einfach im frühen Frühjahr ein paar Samen auf die Erde legen und etwas festdrücken. Der Breitwegrich ist ein Lichtkeimer, daher nicht mit Erde bedecken. Er wächst auch auf leicht salzigem Boden.

Steckbrief

Kurzbeschreibung
Das Breitwegerichblatt erinnert durch seine Form an die menschliche Fußsohle, daher ist der lateinische Name Plantago von planta = Fußsohle abgeleitet. Bei den Indianern hieß der Wegerich “Fußstapfen des weißen Mannes”, da er sich überall dort breit machte, wo die Europäer in Amerika eindrangen. Der Breitwegerich begleitet uns auf vielen festgetrampelten Wegen und am Wegesrand. Er ist eine Zeigerpflanze für stark verdichteten Boden.
Lateinischer Name
Plantago major
Andere Namen
Großer Wegerich, Ackerkraut, Wegtritt, Wegebreit, Wegeblatt
Familie
Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Erntemonate
ganzjährig
Verwendbare Pflanzenteile
Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Wurzeln
Blattform
spatelig
Blütenfarbe
braun, gelb
Fundorte
Wege, Wegränder, Wiesen
Verwechslungsgefahr
mit dem mittleren Wegerich, der etwas schmalere Blätter hat und genauso zu verwenden ist
Giftigkeit
ungiftig
Inhaltsstoffe
Aucubin, Gerbstoffe, Germanium, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zink, Zirkon
Eigenschaften
abschwellend, antibakteriell, antiseptisch, auswurffördernd, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungs­­hemmend, harntreibend, reizmildernd, schleim­haut­schützend, wundheilend, zusammenziehend
Hilft bei
Asthma, Blasen an den Füßen, Bronchitis, entzündete Brustwarzen, Geschwüre, Harnwegs­­entzündungen, Hautentzündungen, Husten, Insektenstiche, Lungenentzündungen, Lungenschwäche, Magen­schleimhaut­entzündungen, Reizdarm, Verbrennungen, Wunden

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3 Kommentare

  1. Ich habe es für die Dermatitis ( auch bekannt als Neurodermitis) zu mir genommen, und es hat gut geklappt.

  2. Matthias S.

    Lungenentzündung (Pneumonie) ist seit der Entdeckung des Antibiotikums für ansich Gesunde zur Bagatellkrankheit geworden ABER…… nicht adäquat behandelt verläuft sie in 99,999% TÖTLICH!!! Deshalb sollte sie auch NIEMALS unter der Rubrik “Hilft bei…” aufgeführt werden ´.

    • Magst du recht haben,aber ich vertraue der Mutter Natur. Und bis jetzt hat sie mich immer gut behandelt.

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